Radtouristischer Entwicklungsplan Rheinhessen vorgestellt

Am 4. Juni 2019 wurde im Rahmen des Tourismustages Rheinhessen der von BTE erarbeitete Radtouristische Entwicklungsplan vorgestellt. Die Erstellung des Konzeptes ist als eines von sieben Leitprojekten in der Tourismusstrategie Rheinhessen verankert und erfolgte in den vergangenen 10 Monaten in einem engen, destinationsübergreifenden Partizipationsprozess mit Partnern aus Tourismus und Verwaltung. Auch der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz, die Leitstelle des Landes für die Radentwicklung, -förderung und -qualitätssicherung, war beteiligt.

In der Analyse wurde das gesamte radtouristische Streckennetz Rheinhessens inklusive begleitendem Angebot auf den Prüfstand gestellt. Schnell wurde deutlich: Rheinhessen hat eine sehr gute Ausgangslage und viel auf der „Haben-Seite“. Hierzu zählen die vielfältige Weinkulturlandschaft, idyllische Ortskerne und größere Städte mit einem facettenreichen kulturellen Angebot, tolle Weitblicke von den „1.000 Hügeln“ sowie ein größtenteils guter Beschilderungsstandard nach HBR-Vorgaben. Um im Radtourismus wettbewerbsfähig zu bleiben, gibt es aber auch Handlungsbedarf: Beispielsweise bei der Routenführung, der Oberflächenqualität, der Fahrradfreundlichkeit der Betriebe oder dem Angebot geöffneter (Wein)-Gastronomiebetriebe entlang der Routen.

Die konzeptionellen Überlegungen zur Neuausrichtung des Radtourismus in Rheinhessen orientierte sich eng an den Bedarfen und Präferenzen der Zielgruppe. Hierfür wurde Familie Blum – die für Rheinhessen identifizierte Persona – sinnbildlich „aufs Rad gesetzt“ und bei der Planung ihre Wünsche nach Komfort, Service und Qualität berücksichtigt. Als gutachterliche Empfehlung resultierte schließlich der Entwurf eines wettbewerbsfähigen, touristischen Radroutennetzes: Von Kristallisationsorten – also zentralen, mit Grundinfrastrukturen ausgestattet Orten – ausgehend, wurde ein Netz aus Rundtouren zwischen 20 und 60 km entwickelt, das den international bekannten Rheinradweg und relevante Sehenswürdigkeiten einbindet und entlang der Routen ein Erleben der für Rheinhessen typischen Themen Wein, Rhein, Kultur und Weitblick möglich macht. Dabei führen die Routen größtenteils auf bereits bestehenden HBR-beschilderten Wegen und wurden lediglich in andere Zuschnitte gebracht.

Der Maßnahmenkatalog fasst zusammen, was zur Realisierung dieses Netzes sowie zur allgemeinen Verbesserung der Qualität im Radtourismus nun noch zu tun ist. Für die langfristige Sicherung dieses Netzes sowie die überregionale Vermarktung Rheinhessens als Radregion hat BTE ein Finanzierungs- und Qualitätssicherungsmodell erarbeitet.

Wir bedanken uns bei allen beteiligten Akteuren und wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung!

Fotos: Carsten Costard