So geht Digitalisierung im Tourismus: Sie beginnt im Kleinen und in den Köpfen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Digitale Veränderungsprozesse in lokalen Tourismusorganisationen sind harte Arbeit und sicher keine leichte Aufgabe. Die Gründe dafür sind vielfältig. Doch ganz maßgeblich für den Erfolg sind motivierte Mitarbeitende, die das kleine 1×1 der Digitalisierung beherrschen, das digital geprägte Reiseverhalten ihrer Zielgruppen kennen und wissen, wie sie digitale Tools und Helferlein gewinnbringend für die eigene Arbeit einsetzen.

Der digitale Wandel im Tourismus ist mehr als nur die Implementierung neuer Technologien oder die Einführung digitaler Plattformen. Er bringt Veränderungen mit sich, die jeden Aspekt der Branche und alle Bereiche einer Organisation betreffen – von der Gästekommunikation über das Marketing bis hin zur Buchungshaltung. Was in den Diskussionen und Debatten um die Digitalisierung viel zu oft übersehen wird: Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht nur in den digitalen Werkzeugen selbst, sondern vor allem in den Köpfen der Menschen, die in der Branche tätig sind. Die Akzeptanz der Mitarbeitenden und ihre Motivation, den digitalen Wandel mitzutragen, sind von ganz zentraler Bedeutung, da sie den Kern dessen bilden, wie Innovationen angenommen und in der Praxis umgesetzt werden.

Angst vor Veränderung

Die Einführung neuer digitaler Technologien und Prozesse kann Unsicherheit und Angst auslösen. Eine ganz normale menschliche Reaktion auf Veränderungen, die mit dem Gefühl des Kontrollverlusts einhergehen kann. Die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz und die Fähigkeit, mit neuen Technologien Schritt zu halten, spielen hier eine wichtige Rolle. Zudem kann die Komplexität neuer Systeme und die Angst vor Fehlern zu Widerstand führen. Ein weiterer wichtiger Faktor, der zu Skepsis und Ablehnung führen kann, ist ein fehlendes Verständnis für die Notwendigkeit und die Vorteile von digitalen Veränderungen. Es ist wichtig, diese Bedenken ernst zu nehmen und einen unterstützenden Rahmen zu schaffen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch den digitalen Wandel zu führen.

Wie entsteht Akzeptanz?

Die Schaffung von Akzeptanz für den digitalen Wandel im Tourismus erfordert ein ganzheitliches und partizipatives Vorgehen. Mitarbeitende müssen aktiv in Veränderungsprozesse eingebunden werden, um ihre Bedenken zu verstehen und ihre Perspektiven zu berücksichtigen. Auch Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung des digitalen Wandels. Sie sollten als Vorbilder agieren, die den Wandel aktiv unterstützen und die Mitarbeitenden motivieren und ermutigen. Doch neben vielen weiteren akzeptanzbildenden Faktoren ist der wohl entscheidendste die Vermittlung von Nützlichkeit und Notwendigkeit: Für die Mitarbeitenden muss erkennbar und nachvollziehbar sein, dass aus digitalen Veränderungen ein klarer Nutzen für den Gast hervorgeht oder die eigene tägliche Arbeit erleichtert oder verbessert wird. Daraus resultiert, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunächst einmal abgeholt werden müssen, denn dieses Verständnis für die Digitalisierung und das Wissen um die Bedürfnisse und Erwartungen der Gäste darf keinesfalls vorausgesetzt werden. Offene Kommunikation, Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen sind entscheidend, um Ängste abzubauen, Kompetenzen zu stärken und das Verständnis für die Notwendigkeit des digitalen Wandels zu fördern.

Das 1×1 der Digitalisierung für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Unserer Erfahrung nach haben sich Einstiegsschulungen bewährt, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Tourist Informationen praxisnah und verständlich die Grundlagen, Notwendigkeiten und Grenzen der Digitalisierung entlang der Kundenreise vermitteln. Dabei wird auch deutlich: Trotz all dem Digitalen – der persönliche Kontakt mit den Gästen spielt nach wie vor eine wichtige Rolle und eine Digitalisierung der Prozesse und Aufgaben kann dabei helfen, sich genau darauf noch stärker zu fokussieren.

Neben fachlichem Input in verständlicher Sprache, werden den Teilnehmenden im Rahmen der Schulung nützliche Tipps und (kostenfreie) Tools vorgestellt und nähergebracht, mit denen sie lernen die Chancen der Digitalisierung für sich und die eigene Arbeit gewinnbringend zu nutzen. Spielerisch hantieren wir mit QR-Codes, Übersetzungsprogrammen, Apps und Mailprogrammen, experimentieren mit ChatGPT und lernen die digitalen Angebote und Services der eigenen Region kennen. Durch einfache praktische Übungen kommen wir vom Reden ins Machen, wecken die Neugier, nehmen Ängste und produzieren für jeden Einzelnen Erfolgserlebnisse, deren Einfluss auf die Digitalisierungsakzeptanz nicht zu unterschätzen ist. Denn, wie oben bereits erwähnt, stellt diese den wichtigsten Erfolgsfaktor für alle Folgemaßnahmen dar.

Beispiel aus der Praxis

Lesen Sie HIER wie wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tourist Informationen im Rotkäppchenland an zwei Vormittagen auf die Digitale Kundenreise der Persona „Andrea König“ mitgenommen haben und den Teilnehmenden spielerisch und praxisnah wichtiges und grundlegendes Know-how vermittelt und anwendungsorientierte Tipps und Tools nähergebracht haben.

Tipps für die Umsetzung

Wir kennen die Gründe, die der Umsetzung im Wege stehen können. Unsere Tipps für Finanzierung und Terminierung:

  1. Nutzen Sie die ruhigere Nebensaison für diese wichtige Fortbildungsmaßnahme.
  2. Kooperieren Sie mit Partnern und Nachbarregionen und teilen Sie sich die Kosten für eine gemeinsame Fortbildung.
  3. Lassen Sie die Maßnahme fördern. Geeignete Fördermittel finden Sie unter: www.foerderwegweiser-tourismus.de

Sie haben Interesse an der Durchführung einer Praxisschulung für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Sprechen Sie uns gern an.

Ansprechpartnerin: Janika Schneider